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Viel mehr als nur ein Laufband

Die «C-Mill»

Als Verena Stahl ihre Rehabilitation in der Rheinburg-Klinik antrat, waren klassische Bewegungsübungen, Wassertherapie, Massagen und Wärmebehandlungen ihre Vorstellung vom Therapiealltag. Zu ihrer grossen Überraschung gehörte ein Laufbandtraining mit Augmented und Virtual Reality zum Training.

Die neue C-Mill ist ein Laufband, das visuelle und akustische Stimuli nutzt, um ein Training bei eingeschränkter Balance- und Gehfähigkeit noch effektiver zu gestalten.

Nicht nur Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, MS und Parkinson profitieren von diesem Therapiegerät. Auch bei Unsicherheiten in der Alltagsmobilität, die das zunehmende Alter mit sich bringt, bietet das Gerät verschiedene Trainingsvariationen.

Die C-Mill verbessert unter anderem die Wahrnehmung von Gewichtsverteilung und Gewichtsverlagerung. Weitere Indikationen stellen die Förderung von Gangsymmetrie und Schrittlänge dar. Auch Alltagsaktivitäten, wie das Ausweichen und Übersteigen von Hindernissen, können trainiert werden. Auf diese Weise optimieren sich das Reaktionsverhalten und die Gangsicherheit. Ein Body-Weight-Supportsystem garantiert Patienten mit reduzierten Kraftverhältnissen ein sicheres Training. Zudem objektivieren Therapeuten den persönlichen Fortschritt kontinuierlich mit Assessments und per Videoanalyse.

Training, das Spass macht

Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. So sind für jeden Patienten spannende Tools dabei, etwa auf das Laufband projizierte Trittfelder, ein Spaziergang mit Vermeidung von Hindernissen, Gewichtsverlagerung mit einem Fussball, Tandem- und Slalom-Gehen, Gehen in der Landschaft oder Reaktion mit Verkehrsregelung.

Ein Training, das Spass macht und motiviert. Wie sehr, erzählt Frau Stahl am liebsten persönlich:

 Ich war ja vor vielen Jahren bereits Patientin in der Rheinburg-Klinik und bekomme seit fast 25 Jahren aufgrund meiner schweren Gehbehinderung ununterbrochen Physiotherapie. Mit so einem spannenden Gerät konnte ich bisher aber noch nie trainieren. Im ersten Moment war ich wenig eingeschüchtert, das hat sich aber schnell in Begeisterung umgewandelt. Durch die vielen verschiedenen Programme und den tollen Bildschirm muss ich mich auf so viele andere Dinge konzentrieren, dass das Laufen fast wie von alleine geht und sich mein Gesundheitszustand wirklich von Tag zu Tag verbessert.

Das tägliche Training wird nie langweilig. Am besten gefällt mir das Standspiel mit den Autos. Ich stehe auf beiden Beinen und muss durch Anheben eines Beines den vorbeifahrenden Autos Platz machen. Ich fühle mich dann wie ein Polizist, der den Verkehr regelt! Durch diese Übungen kann ich mein Gleichgewicht trainieren und werde sicherer im Stand.

Frau Stahl hat es auf den Punkt gebracht. Spass, Motivation, Abwechslung und Konzentration auf die gestellten Aufgaben führen zu implizitem Lernen von komplexen Bewegungsabläufen.